Praktikumsamt des MZL für die Lehrämter an Grund-, Mittel- und Förderschulen
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Infoveranstaltung "Krankheit im Kindes- und Jugendalter und Auswirkungen auf die Schule" vom 11. März 2020

16.03.2020

Am 11. März 2020 informierte uns Herr Bernhard Ruppert, Schulleiter der Carl-August-Heckscher-Schule, KJP zusammen mit den Lehrkräften Frau Birgit Weingärtner und Frau Marion Fegelein-Lochner über das Thema „UMGANG MIT KRANKHEIT IM KINDES-UND JUGENDALTER IM KONTEXT SCHULE-PÄDAGOGIK BEI KRANKHEIT" Vortrag vom 11.03.2020

 

Krankheit im Kindes- und Jugendalter und Auswirkungen auf die Schule

Das Thema „Pädagogik bei Krankheit“ oder wie funktioniert Unterricht mit Schülerinnen und Schülern, die längerfristig erkrankt sind, rückt in seiner Bedeutung für das System Schule in den letzten Jahren immer stärker in den Fokus.

Dies hängt letztlich auch mit den seit 2009 durchgeführten regelmäßigen Untersuchungen des Robert Koch Instituts zusammen.

In der sogenannten KiGGS- Studie - einer Langzeitstudie, die über einen Untersuchungszeitraum von jeweils vier Jahren angelegt ist - wurden Untersuchungen zum Gesundheitsstatus, Gesundheits-verhalten, Lebensbedingungen, Schutz- und Risikoverhalten und Inanspruchnahme von Leistungen des Gesundheitssystems durchgeführt.

Die Ergebnisse wurden in der KiGGS-Studie zusammengefasst und liefern wiederholt bundesweit repräsentative Daten zur Gesundheit der unter 18-Jährigen.

Im August 2017 endete die Datenerhebung von Welle 2, der Untersuchungszeitraum ging von 2014 bis 2017.
In die folgende Aufzählung wurden zusätzlich noch die aktuellen Forschungsergebnisse aus dem Kinder- und Jugendreport der Krankenkasse DAK mitaufgeführt.

Im Einzelnen stellen sich die Ergebnisse der Untersuchungen wie folgt dar:

  • Etwa 16 % der Kinder und Jugendlichen leiden an einer langandauernden chronischen Erkrankung (Allergien, Migräne, Epilepsie, Diabetes…).
  • Bei jedem fünften Kind zwischen 3 und 17 Jahren können Hinweise auf psychische Störungen festgestellt werden.
  • Bei ca. 10 % der 7- bis 17-Jährigen bestehen psychische Störungen.Jedes 4. Schulkind in Bayern leidet unter psychischen Problemen. Zwei Prozent der Buben und Mädchen leiden an einer Depression, 2,5 Prozent an einer Angststörung.
  • Bei 5 % der Kinder und Jugendlichen zwischen 3 und 17 Jahren wurde jemals eine Aufmerksamkeits- /Hyperaktivitätsstörung (ADHS) diagnostiziert.
  • Mehr als jeder vierte Patient zwischen zehn und 17 Jahren ist innerhalb von zwei Jahren mehrmals in stationärer Behandlung.
  • Es gibt eine deutliche Zunahme der akuten Krankenhausbehandlungen, insbesondere auch Notaufnahmen wegen Suizidversuchen und Alkoholintoxikationen (Quelle: Aufnahmedaten der Kinder- und Jugendpsychiatrie)

Diese Zahlen verdeutlichen, dass das Thema „Pädagogik bei Krankheit“ hohe Schulrelevanz hat. Damit diese Schülerinnen und Schüler trotz chronischer und/oder psychischer Erkrankung nach der Entlassung aus der Klinik und der Klinikschule wieder in ihre Stammschulen re- integriert (inkludiert) werden können und somit die soziale Teilhabe trotz Krankheit gesichert werden kann, kommt dieser Schnittstelle zwischen Klinikschule und Stammschule eine große Bedeutung zu.

Mit der Veranstaltung möchten wir Ihnen einen Einblick in unsere Arbeit an den Schulen für Kranke geben und Sie gleichzeitig darüber informieren, wie Sie, die an den Schulen für Kranke gewonnenen Erkenntnisse zu den Schülerinnen und Schülern für Ihren Unterricht in Ihrer Schulart nutzen können.

Bernhard Ruppert, Schulleiter
Carl-August-Heckscher-Schule, KJP

Angelika Moosburger, Schulleiterin
Staatliche Schule für Kranke München